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Erfahrungsbericht der Mutter-Kind-Kur
in der SANITAS Ostseeklink Insel Poel
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Im April 2004
durften mein Sohn Nick (8 Jahre) und ich (29) zur Mutter-Kind-Kur
in die SANITAS Ostseeklinik auf die Insel Poel fahren.
Ich erzähle euch hier von unseren Erlebnissen und Erfahrungen. |
*Der
Antrag* |
Im Januar 2004
musste ich wegen der neu eingeführten Praxisgebühren zu
meiner Krankenkasse um mir das ebenfalls neu eingeführte „Zuzahlungsheft“
zu besorgen. Dort fragte ich ganz nebenbei mal, wie das mit der Mutter-Kind-Kur
eigentlich funktioniert. Nachdem ich kurz schilderte in welcher privaten
Situation ich mich befinde (dazu später mehr), lag der Antrag
bereits mit meiner Adresse ausgefüllt vor mir. Ein wenig von
dieser Tatsache überrollt, dachte ich mir „jetzt –
oder nie“! Also schnappte ich mir Nick und lief mit ihm zum
Kinderarzt um von ihm das Formular ausfüllen zu lassen. Als nächstes
ging ich zu meinem Hausarzt. Beide Ärzte machten mir so gut wie
keine Hoffnung auf eine Genehmigung (ihrer Meinung nach ging es uns
beiden ja blendend). Mitte Februar bekam ich dann einen Brief mit
meinen vorläufigen Kurdaten. Es sollte also vom 1. bis 21. April
2004 zur Kur gehen *freu* (mein Wunschtermin wurde dabei berücksichtigt!).
Kurze Zeit später wurde mir der entgültige Bescheid zugeschickt.
Zusammen mit diesem erhielt ein Schreiben mit Vorabinformationen der
Kurklinik und den Fahrkostenantrag. |
*Die
Anreise* |
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Ich entschied
mich, selbst mit dem Auto die 560 km zu fahren. Ich hatte gut 2 Monate
Zeit mich auf eine der unendlich vielen Routen fest zu legen, was
mir nicht gerade leicht fiel...
Am 1. April starteten wir also um 9.30 Uhr. 30 km bis zur Autobahn
und dann immer geradeaus in Richtung Norden. Nach 340 km, um 13 Uhr,
machten wir an einer Autobahnraststätte eine Pause. Nick knutschte
mich, als er sah das es dort einen Mc Donalds gab (mmmh... wenigstens
lecker Kaffee). Nach ca. 45 Minuten saßen wir wieder im Auto
und machten uns auf den restlichen 220 km langen Weg. 15.15 Uhr standen
wir endlich und ohne das wir uns auch nur einmal verfahren hatten
(ist alles sehr gut ausgeschildert!) auf dem Parkplatz vor der SANITAS
Klinik. |
*Die
Ankunft* |
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Etwas unsicher
lief ich vorbei an einem Pavillon der sich gegenüber des Einganges
befand und in welchem sich „lauthals“ einige Muttis unterhielten.
An der Rezeption empfing man uns mit einem freundlichen Lächeln
und fragte uns nach dem Wohlbefinden. Staunend betrachtete ich mir
das Foyer, hatte es nichts vergleichbares mit einem „Krankenhaus“
(meine Vorstellung der Klinik!) eher doch wie ein „nobles“
Hotel. Nur ganz hinten in einer kleinen Nische sah man unzählige
Kinder- und Bollerwägen und ein paar Gepäckkarren. Eine
sehr nette Dame gab mir eine Mappe gefüllt mit sämtlichen
Informationen zur Klinikordnung und zeigte uns dann das Zimmer, ähnlich
wie in der Eingangshalle war ich auch hier extrem überrascht.
Danach holte ich die Koffer ins Zimmer, packte einige wenige Teile
aus und erkundete sogleich mit Nick das Klinikgebäude und die
Klinikumgebung. |
*Die
Umgebung* |
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Die Kurklinik
liegt idyllisch gelegen im nördlichen Teil der Insel Poel am
sogenannten „Schwarzen Busch“. Die Lage und Umgebung ist
ruhig. Sehr schön ist die Nähe zur Ostsee (ca. 300 m). Von
einigen Zimmern und der hauseigenen Cafeteria genießt man einen
großartigen Blick aufs Meer. Nur ca. 15 km entfernt, liegt die
Hansestadt Wismar wo sich auch der Bahnhof befindet. Ein Abholdienst
holt Patienten die mit der Bahn fahren, am Anreisetag von dort ab
und bringt sie am Abreisetag wieder hin. Auf dem Klinikgelände
befinden sich mehrere Spielplätze mit Sandkästen und Klettergerüsten,
Fussball-, Basketball- und Tennisfeld. |
*Die
Zimmer*
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Insgesamt bietet
das Haus Platz für 250 Personen.
Die Zimmer sind unterteilt in Badezimmer, Wohn-/Schlafraum und Kinderzimmer,
in welchem sich ein Etagenbett, ein Tisch mit Stuhl und ein kleiner
offener Schrank (z. B. für Spielsachen) befand. Im Wohn-/Schlafraum
stand in einer kleinen gemütlichen Nische das Bett mit einer
großen Ablagefläche, ein kleiner Schrank auf dem der Farbfernseher
stand, einen Schreibtisch direkt vor dem großen Fenster neben
der Balkontür, ein Sessel und eine Couch (leider sehr unbequem,
da die Armlehnen aus Holz waren), ein Couchtisch, ein kleiner Beistelltisch
mit dem Telefon, ein großer geräumiger 3-türiger Kleiderschrank
mit Hängestange und Einlegeböden, weitere 2 kleine Schränke
und einem großen Spiegel. Das Bad war ebenfalls groß und
hatte eine Dusche. |
*Die
Klinik* |
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Die Klinik
hat einen „dreiarmigen“ Aufbau (siehe Bild), wodurch man
alles sehr schnell erreichen kann. |
*Die
Abteilungen* |
In der untersten
Etage befanden sich verschiedene Abteilungen und ein sehr schönes
Aquarium vor dem nicht nur die Kinder begeistert standen und sich
"Klein"-Nemo anschauten.
Sportabteilung
In dieser Abteilung gab es eine große Turnhalle, einen Gymnastikraum,
eine Bowlingbahn, einen Ergometerraum, die 2 verschiedenen Solarien,
einen Raum mit Tischtennisplatte und Tischfussball und diverse Räume
für die Krankengymnastik.
Bäderabteilung
Neben den klassischen Massagen, Fußreflexzonenmassagen und Krankengymnastik
bot die Bäderabteilung medizinische Bäder, Inhalationen,
Elektrotherapie, Hyperthermie und Moorpackungen. Weiterhin war hier
die Saunalandschaft (Finnische Sauna, Dampfsauna, Trockensauna) mit
Ruheräumen und Duschen. Und nicht zu vergessen das sehr große
Schwimmbad (Schwimmbecken, Babybecken, Whirlpool). |
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Kindergarten
Die Kinder wurden in dem Alter entsprechenden Kindergruppen montags
bis freitags von 7.45 Uhr bis 12.45 Uhr und von 14.15 Uhr bis 16.45
Uhr betreut. An diesen Tagen nahmen die Kinder das Mittagessen in
den Kindergruppen ein.
Waschsalon
Im Waschsalon standen Waschmaschinen und Wäschetrockner bereit,
welche man gegen eine kleine Gebühr (incl. Waschmittel) benutzen
kann (kein Weichspüler vorhanden, wer also vor hat zu waschen,
sollte sich diesen besorgen). Ebenso konnte man sich gegen einen Pfand
ein Bügeleisen ausleihen.
In der 1. Etage war die Rezeption, der Speisesaal,
der Kiosk, die medizinische Abteilung und Patientenzimmer.
In der 2. Etage waren hauptsächlich Patientenzimmer,
jedoch auch das „Schulzimmer“, ein Spielzimmer, der Therapieraum
für „Rückenschule“ und eine Teeküche.
In der 3. Etage befand sich neben den Patientenzimmern,
die Cafeteria und das Zimmer für die „psychologischen Gespräche“.
In der 4. Etage wurden hauptsächlich die Mütter
mit den Kleinkindern untergebracht, um sicher zu sein, dass diese
Ruhe haben. Außerdem waren dort die Kurverwaltung, die Räume
der Gestaltungstherapie, die Bibliothek (gleichzeitig als Hausaufgabenzimmer
genutzt) und die Therapieräume für autogenes Training und
progressive Muskelentspannung. |
*Der
Therapieplan* |
Die Therapiepläne
werden für jeden individuell auf die Bedürfnisse angepasst.
Dies geschieht bei der Erstuntersuchung bzw. dem Arztgespräch.
Im Allgemeinen ist es so, dass man 3 Therapien pro Tag hat. Man kann
jedoch Therapien streichen lassen, wenn man glaubt, dass es zu stressig
ist (besonders für Muttis mit Kleinkindern). Da die kleinen Kinder
von den Müttern zu ihren Behandlungen hingebracht bzw. wieder
abgeholt werden müssen und sich dies mit Therapiezeiten der Mutter
überschneiden kann. |
*Die
Küche* |
Das Essen war
ausgezeichnet (besonders der oberleckere Grießbrei). Zum Frühstück
und Abendessen gab es jeweils ein sehr reichhaltiges Büfett.
Das Mittagessen musste man gleich zu Beginn der Kur für die restlichen
3 Wochen auswählen. Sicher nicht so einfach, schließlich
weiß man nicht, auf was man in 9 Tagen Appetit hat. Sagte einem
jedoch das Gericht mal nicht zu, konnte man sich ohne "Wenn und
Aber" das andere Gericht geben lassen, ebenso war es mit Nachschlag.
Außerdem hatte man die Wahl zwischen Vollkost und vegetarischer
Kost. Zwei Mal pro Woche bestand die Möglichkeit einen Reis-
oder Obsttag einzulegen. |
*Die
Insel* |
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Die Insel Poel
ist eine kleine gemütliche ruhige Insel. Man hat sich jedoch
auf Touristen eingestellt, so erhält man z. B. alles was man
benötigt in der zentral gelegenen Inselhauptstadt Kirchdorf (von
der Klinik aus 2 km entfernt). Mit einem Fahrrad kann man die Insel
umradeln. Es stehen verschiedene Touren zur Wahl. Wir haben die 20
km Tour gewagt, was sehr schön war, denn man fährt fast
die Hälfte der Strecke direkt am Meer entlang und dort hatten
wir beim Picknick am Strand einen schönen Ausblick auf die Ostsee. |
*Was
uns sehr gefallen hat* |
Die Kur hat
uns beiden sehr gut getan. Einfach mal raus aus dem Alltag, weg von
den Sorgen und Problemen zu Hause, mal was anderes sehen oder sich
einfach mal in Ruhe mit Gleichgesinnten auszutauschen. Bedient zu
werden, sich an den "gedeckten" Tisch zu setzen, die Seele
baumeln zu lassen, Zeit haben für sich selbst und das Kind ohne
das dabei der nächste Termin drängt... |
*Was uns
weniger gefallen hat* |
Die psychologische
Betreuung während der Kur war unzureichend. Deshalb möchte
ich hier an dieser Stelle allen Muttis unseres Kurganges danken, durch
die Gespräche haben wir uns gegenseitig gestützt und uns
Halt geben können. |
*Fazit* |
Bei unseren
eigentlichen Problemen, die Mutter-Kind-Beziehung zwischen Nick und
mir neu aufzubauen und meinem Sohn bei der Bewältigung seiner
festgestellten LRS und ADS zu fördern, konnte uns nicht großartig
geholfen werden. Anfänge wurden jedoch gemacht und diese heißt
es nun fortzusetzen...
Wir sind sehr ausgeglichen und zufrieden nach Hause zurückgekehrt.
Diese Klinik würde ich jedem weiterempfehlen.
Auf unserer
gibt’s weitere Tipps zum Kuraufenthalt, zu Therapien und zur
Freizeitgestaltung, sowie eine Kofferliste.
Über eure Gästebucheinträge (mit Kommentaren wie euch
die Seite gefallen hat oder ob sie für euch hilfreich war) würden
wir uns sehr freuen.
Nick & Heike |
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