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Ein Alptraum
Diese Bewertung wurde erstellt von:
Inene aus München/Deutschland am 24.06.2007
Klinikname:
Inselklinik Sylt
Kurort:
Westerland
Bundesland:
Schlesig-Holstein
Region:
Nordsee
Kurdauer:
2 Wochen
Monat/Jahr:
Februar 2007
Kurart:
Mutter/Vater-Kind-Kur
Fachgebiete: Mutter-/Vater-Kind Maßnahmen
Die Kurklinik
Die Kurklinik hat 3 Etagen. IM EG Patientenzimmer und Büro´s (Leitung), Speisesaal , im Flur davor Spielecke von 1-5 Jahre, Rezeption, PC (ziemlich defekt, wird von den Kindern zum Spielen benutzt, ist von jedermann einzusehen und sehr langsam - 2€ 30 min.). Im 1. OG Patientenzimmer, die psych. Abteilung. Im 2. OG Patientenzimmer, ärtlicher Dienst.
Jede Etage verfügt über eine Teeküche (ohne Fenster),welche beinhaltet: Tisch, 3 Stühle, Wasserkocher, Mikrowelle, kleiner Kühlschrank.
Im Keller dann der Jugendclub, Bastelraum, Sonnenbank, Waschmaschinen und Trockner und ganz wichtig - das Therapiezentrum.
Vor der Klinik gibt es eine Raucherhütte mit Tisch und Bank davor und 2 Spielplätze, wovon man den einen nur über den Speisesaal oder die angrenzenden Zimmer erreichen, und der andere eigentlich für die Spielhäuser ist und erst ab 17.00 Uhr genutzt werden kann.
Zimmer
Wir hatten ein Zimmer im EG. Das Zimmer hatte im hinteren Teil ein großes Hochbett und ein Gitterbettchen vor dem Fenster, im vorderen Teil einen Kleiderschrank und einen kleinen Schrank, eine Bettcouch. Das Zimmer konnte durch eine Falttür geteilt werden. Es gab in dem Raum nicht eine einzige Schublade :-) - nur Schranktüren. Leider bedeckte die Wickelauflage 2/3 des Bettchens, und da mein Sohn zum damaligen Zeitpunkt erst 10 Monate alt war gestaltete es sich recht schwierig ihn mit dem "Deckel" herauszuholen. Ich habe diesen immer auf den Stuhl daneben gelegt. Leider war keine Waschschüssel zu bekommen, so daß sich das Waschen in der Früh auch recht umständlich gestaltete. Auf Anfrage wurden auch Spielteppiche zur verfügung gestellt, die aber leider nie abgesaugt wurden. Dies halte ich bei Krabbelkinder hygienisch für bedenklich.

Die Matratzen in den Hochbetten waren auch nicht durch Auflagen geschützt, so daß diese arg nach Urin gerochen haben. Die Matratze des Gitterbettchen meines Sohnes war auch mit Durchfallflecken verunreinigt. Leider bin ich erst nach einer Woche dem unerträglichen Gestank in meinem Zimmer durch den Bettwäschewechsel (der natürlich in dieser Klinik in Eigenregie durchgeführt werden muß) draufgekommen. Die Matratze wurde nach meiner Aufforderung sofort ersetzt, aber mir ist es bis heute unbegreiflich warum so etwas beim Patientenwechsel vom Personal nicht gesehen wurde.

Wir hatten einen kleinen Austritt vor dem Zimmer. Zaun zur Straßenabgrenzung war teils defekt und man konnte dort auf die Straße abhauen.
Die Rollos waren defekt, wenn diese einmal zu hoch gezogen wurden bekam man sie nur noch mit hinaufsteigen und dran ziehen wieder herunter (was sich bei meiner Größe nicht als realisierbar darstellte, und ich immer jemanden zu Hilfe holen mußte...)

Die Zimmer in den Obergeschossen verfügten über Balkon - teilweise auch über Treppen in den Zimmern. Jedes Zimmer TV!
Lage/Umgebung
Die Klinik liegt 5-10 Minuten vom Strand entfernt. 10 - 15 Minuten zu Fuss bis in die Stadt. Das ist sehr schön.
In der Nähe befindet sich auch eine Bushaltestelle um den Norden oder Süden der Insel erreichen zu können wenn man keinen PkW dabei hat.
Vor der Klinik befindet sich der hauseigene Parkplatz .
Wald mit Ententeich ca. 10 Gehminuten. (Erlebnispfad)
Therapie
Als erstes bekommt man eine Hydrobettmassage verordnet. Diese ist danach auch noch für ,ich glaube 6 Euro je Sitzung weiter zu erwerben :-)). Die Kurse haben sich teilweise überschnitten. (Die Klinikleitung versprach dort Abhilfe, aber auf den neuen Therapieplänen hatte sich auch nichts geändert). Aquagymnastik viel oft aus.
Verpflegung
Fette Speisen waren wirklich lecker. Man sollte keine gesunde Ernährung erwarten, oder Wert auf frisches Obst legen. Dosenobst stand immer zur Verfügung.
Gewohnte Babynahrung von Hipp wurde erst nach ärztlicher Indikation vor Ort zur Verfügung gestellt und erst zwei Tage nach unserer Ankunft von der Diätassistentin eingekauft. Die von der Klinik bereitgestellte alternative Kost (die nicht in Bioqualität war) für die Babys wurde von meinem Sohn verweigert. Ein weiteres Problem war auch die lange Wartezeit auf das Essen für das Kind, es musste in der Küche von mir bestellt werden und hatte eine Zubereitungszeit von ca. 20 Minuten. Die Speisen wurden dann in einem viel zu heißen Zustand angeboten. Hier kann man annehmen, dass die Vitamine in der Nahrung zum größten Teil nicht mehr vorhanden waren. Selbst Plastiklöffel für die Mahlzeiten waren nicht vorhanden. Ein schreiendes Baby das zu lange auf seine Mahlzeit wartet, trägt nicht gerade zur Erholung für die Mutter bei. Nach Beendigung des Essens musste man den Tisch selber aufräumen, das Geschirr sortieren, den Tisch abwischen. Hier hatte ich die Möglichkeit mich von meinem Kind in einem nicht passenden Hochstuhl zu entfernen (es waren keine Fixiergurte und kein Sitzverkleinerer vorhanden) oder die Arbeiten mit Kind auf dem Arm zu erledigen (auch hier keine Entlastung für bereits vorhandene Rückenprobleme). Als Sitzverkleinerer für das Stühlchen wurde mir ein Kissen zugewiesen, das ich meinem Sohn hinter den Rücken „stopfen“ konnte. Neben Tee zum selber Aufbrühen standen nur zuckerfreie aber mit Süßstoff gesüßte Säfte zur Verfügung. Erst auf Ausschlag meines Sohnes und wiederholter Nachfrage meinerseits wurde ein babygerechter Saft besorgt.

Leider wurden feste Essenzeiten festgelegt. Einem Baby kann man diese wohl schlecht aufzwingen, wenn es andere gewohnt ist. Ich finde es unmöglich, wenn man gebeten wird den Speisesaal zu verlassen, oder nichts mehr bekommt, wenn man in einer anderen Schicht eingeteilt ist. Bei meiner letzten Mahlzeit bis 18 Uhr war es normal, daß ich um 20 Uhr noch eine Tafel Schokolande essen mußte...

Freizeitmöglichkeiten
Für die Therapie und zur Freizeitbeschäftigung standen ein Therapie- und ein Babyschwimmbecken zur Verfügung, wenn diese nicht gerade wegen Verunreinigung geschlossen waren. Das Therapiebecken hatte nur eine Leiter für den Aus- und Einstieg, mit Baby auf dem Arm ein schwer zu bewerkstelligendes Vorhaben in das Becken rein oder raus zu kommen. Beim Babybecken gab es nur die Möglichkeit über den Beckenrand zu klettern.

Es stand eine Sauna zur Verfügung und es gab einen Wellnessabend mit Musik leckerem Obst, Maske und Peeling.

Sportraum war abends nicht zu benutzen, und es standen auch keine Ergometer zur Verfügung.
Personal und sonstige Leistungen der Kurklinik
Die Zimmerreinigung war meiner Meinung nach nicht ausreichen für ein Baby. Einmal in der Woche wurde gewischt und gesaugt wurde überhaupt nicht. Frische Bettwäsche konnte man einmal die Woche beantragen und diese wurde einem auf`s Zimmer gelegt.

Der Umgang mit Beschwerden war äußerst merkwürdig. Man wird zwar aufgefordert Mißstände zu melden, tut man aber dieses, wird man, wie in meinem Fall nach Hause geschickt!!!

Shuttle zur Klinik gab es leider ohne Kindersitz. Nach dem ich mich 2 Wochen beschwert habe, und eine Babyschale extra wegen mir wohl angeschafft wurde, stand diese selbst bei meiner Abreise nicht zur Verfügung, obwohl ich extra nochmals darum gebeten hatte. Auf meine Frage bei meiner Anreise, warum kein Kindersitz im Auto vorhanden ist, wurde mir nur erklärt, daß diese für eine so kurze Strecke nicht notwendig sei!!! Und das ich die erste Mutter wäre, die sich darüber beschweren würde. Das sagt wohl alles über diese Mutter-Kind-Klinik aus! Ach, einen uralten Storchenmühle Kindersitz ab 9 Kilo gab es noch, bei dem aber die Verschlüsse kaputt waren!

Personal sehr bemüht.


Die Kinderbetreuung:
Ich kann nur für die grüne Gruppe sprechen (0-2 Jahre): Bei uns war es eine recht kleine Gruppe, da im Februar noch nicht so viel los war. Die Kinder haben gespielt und wurden an die Strandpromenade gefahren.

Mein Kleiner wurde dann krank. Er bekam eine Bronchitis und Erbrechen, was vorauszusehen war, da sehr viele mit einem Magen-Darm-Virus und Erkältungen flach lagen. An unserem letzten Tag hatten sie dann endlich eine Gruppe für kranke Kinder eingerichtet.
Tipps, Erfahrungen und Empfehlungen
Ich habe mir viel mehr von dieser Klinik erwartet, da ich vorher extra zwei mal telefonisch angefragt habe, ob diese wirklich für Kinder unter einem Jahr ausgerichtet ist. Ich hatte mir Erholung erhofft. Aber wenn ich mein Essen mit meinem Baby auf dem Arm besorgen, Tee machen, Essen reinschlingenn und danach den Tisch abwaschen muß. Mein Bett machen, beziehen, Zimmer fegen, Müll in den Flur bringen, da am Wochenende der Müll in den Zimmern nicht entsorgt wurde, immer aufpassen, daß mein Sohn im Stühlchen sitzen bleibt, ist an Erholung nicht zu denken.

Wenn man sich beschwert, und auch noch angibt die Beschwerden an seine Krankenkasse weiter zu geben, wird man, wie in meinem Fall nach Hause geschickt.
Es paßt wohl zu dieser Klinik, daß diese meinem 10 Monate alten Sohn und mir zwei Fensterplätze, mit Tisch in der Mitte, im Zug für unsere 10 stündige Rückfahrt reserviert hat.

Mein Sohn war so krank, daß er im Anschluß an die Kur in stationäre Behandlung in ein Münchner Krankenhaus eingewiesen wurde. Wir haben dann noch wochenlang einen Virus nach dem anderen gehabt.

Man sollte auf alle Fälle nach der Heimkehr gemeinsam mit seinem Hausarzt den Arztbrief der Kurklinik ansehen. In meinem Fall war dieser sehr unsachlich, so daß ich einen Anwalt einschalten mußte.

Waschen 1,50, Trockner 1,00 - Wasserflaschen 2,00 . Kaution für Leihgegenstände , wie z.B. Fernbedienung TV oder Waschkorb.... 30,00 einmalig. 5,00 Gebühr Tresor.
Zusammenfassung
Die Kur wurde ärztlich
verordnet
Die Kur war lt. Verfasser erfolgreich Bisherige Anzahl an Kuren des Verfassers Der Verfasser benotete die Kurklinik mit
ja nein 3 mal 6 ungenügend
Fazit des Bewerters
Der Bewerter würde die Kurklinik weiterempfehlen: nein
 
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