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Mutter-Kind-Kur im Heidesanatorium in Graal Müritz
Diese Bewertung wurde erstellt von:
andrea aus berlin/deutschland am 21.02.2008
Klinikname:
Heidesanatorium
Kurort:
Graal Müritz
Bundesland:
Region:
Ostsee
Kurdauer:
3 Wochen
Monat/Jahr:
Januar 2008
Kurart:
Mutter/Vater-Kind-Kur
Fachgebiete: Mutter-Kind Maßnahmen
Die Kurklinik
Am 01.08.2007 beantragte ich eine Kur mit folgenden Indikationen.

Mein Sohn und ich sind Hausstauballergiker. Wir haben Asthma und Neurodermitis. Wir haben beide Pollen- und Tierhaarallergien. Es wäre schön, wenn in der Klinik Naturheilkunde mit angewandt werden würde, da wir beide genug Kortison zu uns nehmen und ich gern Alternativen kennen lernen möchte. Ich leide an Zöliakie, verschiedenen Nahrungsmittelunverträglichkeiten (Milch), darf kein Glutamat und Benzoat zu mir nehmen. Durch die Zöliakie, muss mich also glutenfrei ernähren. Bei Nichteinhaltung meiner Diät geht es mir über einen längeren Zeitraum sehr schlecht. Um Beschwerden auszulösen, reicht eine geringe Dosis, die bereits durch Kontamination mit glutenhaltigen Lebensmitteln (gleiche Brotmaschine, derselbe Toaster, derselbe Rührlöffel des glutenhaltigen Nudelwassers) erreicht wird. Um so wichtiger ist es, dass die Kureinrichtung sich mit Zöliakie und Nahrungsmittelallergien sehr gut auskennt (nicht nur theoretisch) und geübt im Zubereiten der Diätmahlzeiten ist. Die Folge eines Diätfehlers sind Schmerzen, Kreislauf-, Magen-/Darmprobleme und Übelkeit über mehrere Tage. Da mein Sohn die erste Klasse besucht, wollte ich gern über die Weihnachtsferien fahren.

Als Kureinrichtung wählten wir das Heidesanatorium. Ich rief dort an und fragte nach glutenfreier Kost, Asthma- und Neurodermitisschulungen. Mir wurde mitgeteilt, das alles dort durchgeführt wird, es steht ja auch so auf der Internetseite des Heidesanatoriums. Am 19.10.2007 sandte ich meine Auskunftsbögen an das Heidesanatorium. Darin vermerkte ich, das mein Sohn und ich milbendichte Bettwäsche benötigen, wir verschiedene Nahrungsmittelallergien haben (einzeln aufgelistet) und ich mich glutenfrei ernähren musste. Ich sollte am 18.12.2007 anreisen.

Anfang Dez stürzte ich und verletzte mir den Fuß, so dass mein Orthopäde mir empfahl, die Kur zu verschieben. Daraufhin rief ich im Heidesanatorium an und man sagte mir den Kurdurchgang ab 15.01.2008 zu. Erneut bekam ich von dort Auskunftsbögen zugesandt. Ich fragte telefonisch an, ob ich diese erneut ausfüllen muss. Dies wurde mir angeraten. Also füllte ich im Dezember 20007 alles erneut aus und wies auf unsere Besonderheiten hin in Bezug auf Allergien und sandte wieder alles ab. Gleichzeitig schickte ich den Bogen mit, dass mein Mann uns vom 25.01.08 bis 27.01.2008 dort besuchen möchte und beantragte Vollpension für ihn. Die Zeit verging. Am 09.01.2008 fragte ich erneut per Fax nach, ob die Übernachtung meines Mannes genehmigt sei, da wir keine Bestätigung erhielten. Dieses wurde mir dann bestätigt. Mit der erneuten Nachfrage per Fax sandte ich ebenfalls wieder eine Aufstellung unserer Sonderdiäten (Mein Sohn verträgt kein Apfel, ich kein Gluten, Milch, Glutamat, Benzoat; ich trinke Reismilch und esse laktosefreien käse) und wies nochmals auf milbendichte Bettwäsche hin. Damit erhielt das Heidesanatorium zum 3. mal schriftlich den Hinweis, dass wir milbendichte Bettwäsche benötigen. Aus unseren Unterlagen war ersichtlich, dass wir Asthma und Neurodermitis haben. Einige Tage vor der Anreise rief mich die Diätassistentin an und fragte nach meinen Ernährungsgewohnheiten, welche Brote bzw. Brötchen ich bevorzuge. Ich teilte ihr mit, dass ich die Reismilch von Rossmann trinke, laktosefreien Käse und Sojajoghurt. Sie erwähnte, dass die Wurst dort immer Gluten oder Glutamat enthält. Ich bat darum, mir ein Stück Fleisch zu schmoren und mir als Bratenaufschnitt zu geben. Es wurde mir nahe gelegt, dass ich mir für die ersten Tage mein Brot und meine Brötchen mitbringen soll, bis sich alles eingespielt hat. Einen Toaster für glutenfreies Brot gäbe es nicht, den soll ich dann auch mitbringen. Das tat ich dann auch, versah ihn mit meinem Namen und schrieb ganz groß GLUTENFREI darauf.

Am 15.01.2008 reisten wir im Heidesanatorium an. Das Haus liegt 5 min vom Strand entfernt. Dieser ist einfach klasse. Im Haus wurden wir freundlich empfangen, es wurde persönlich das Zimmer gezeigt und auf den Arzttermin der Erstuntersuchung für mich, mein Sohn war Begleitkind, um 20.30 Uhr hingewiesen. Unser Zimmer ist zweckmäßig eingerichtet. Im Wohnzimmer sind zwei Betten (da mein Mann uns ja besuchen wollte), ein Schreibtisch, Stuhl und ein Fernseher. Im Kinderzimmer stehen ein kleiner Tisch und zwei Stühle, ein Doppelstockbett und ein Kinderbett. Ich bin jedoch nur mit einem Kind angereist. Ein oder zwei Tage später bat ich darum, dass zweite Kinderbett woanders zu lagern, so dass mein Sohn etwas mehr Platz zum spielen hat. Dieser Aufforderung ging niemals jemand nach. Es wurde mir aber auch nicht abgeschlagen.

Beim Abendbrot kam ich dann mit meinem Brot in den Speisesaal. Die Diätassistentin stellte sich bei mir vor, und erklärte mir, dass sie jedes Mittagsmahl mit mir besprechen würde. Des Weiteren erzählte sie mir, dass dies jetzt schon der dritte Kurdurchgang mit einer glutenfreien Ernährung sei. Die Küche sei routiniert im Umgang mit glutenfreier Kost und komplett geschult. Das Essen gibt es in Buffetform, so dass ich aus Gründen der Kontermination mit Gluten nur sehr bedingt davon essen kann. Ich bekam aus der Küche eine Scheibe Fleisch, laktosefreien Käse und ein Stück laktosefreie Butter. Butter und Käse waren bereits geöffnet und teilentleert. Der Käse war an den Rändern vertrocknet und wellte sich, die Butterpackung war innen mit Krümeln besäht. Beides war offensichtlich aus dem vorherigen Kurdurchgang. Das Essen ist grundsätzlich sehr einfach gehalten. Fleisch gibt es selten. Saft gibt nur Sonntags, Kuchen ebenfalls. Eier gibt es auch nur Sonntag früh, diese werden allerdings nur zu 8.30 Uhr gekocht. Wer später kommt, bekommt kalte Eier, es werden keine nachgekocht. Wir haben extra nachgefragt. Lunchpakete werden nur ausgeteilt, wenn man am Sonntag an den vorbereiteten Ausflügen teilnimmt. Ist man privat unterwegs, gibt es keine Verpflegung zum mitnehmen. Ausflüge werden Sonntags angeboten, wenn es Saft gibt, Kuchen und Fleisch zum Mittag. Schade eigentlich.

Um 20.30 Uhr war ich zur Erstuntersuchung beim Dr. Dieser bemängelte, dass er keine Unterlagen von mir habe. Die Befunde von den Fachärzten waren allerdings in meiner Akte. Ich habe alles zusammen in einem Umschlag zugesandt. Er fragte wie es mir geht, was ich für Probleme habe, hörte mich ab, beklopfte meinen Rücken und ich konnte nur kurz loswerden, dass ich Asthma, Neurodermitis, Heuschnupfen, Allergien und Endometriose habe. Dann wies ich auf meine Rückenbeschwerden hin und teilte ihm mit, dass ich gern unter Anleitung Ausdauersport machen möchte, um meine Kondition zu verbessern. Aus Sorge um einen Asthmaanfall getraue ich mir das zu Hause allein nicht so zu. Er sagte mir, dass ich in die Sportgruppe komme und Ölbäder bekomme. Ich fragte erneut nach Massagen. Massagen wollen alle, belächelte er. Ich wies wieder auf meine Beschwerden hin, dann sagte er: „Gut - Sie bekommen Massagen und Moor“. Dann bekam ich die Hand zur Verabschiedung und war schon draußen. Ich sah auf die Uhr. Das ganze hat 3 Minuten gedauert.

In dieser Nacht wachte ich kurz nach dem Einschlafen auf, weil ich schlechter Luft bekam. Ich nahm mein Notfallspray, öffnete das Fenster und schlief wieder ein. Um 4 Uhr morgens wurde ich wieder wach und hatte einen Asthmaanfall. Ich nahm 2 hübe und 20 min später einen dritten Hub meines Notfallssprays und lag bis morgens mehr oder weniger wach. Ich hatte unter der Bettwäsche nachgesehen und festgestellt, dass keine milbendichten Bezüge, weder auf den Bezügen oder Kopfkissen, noch auf der Matratze vorhanden waren.

Morgens beim Frühstück bemängelte ich in der Küche den Zustand der Butter und des Käses vom Vorabend und wies darauf hin, dass ich eine neue Packung möchte. Auf meine Frage, ob die Marmelade und der Tee, welche beim Buffett ausliegen, glutenfrei wären, konnte mir erst keine Antwort gegeben werden, später sagte man mir, diese seien glutenhaltig. Meine eigenen Nachforschungen in den nächsten Tagen ergaben, dass dies nicht stimmt. Sie sind glutenfrei. Dann sah ich, wie meine Brötchen (welche nur vorgebacken sind und noch mal für 10 min in den Backofen bei 200 °C müssen – steht auf der Verpackung) auf dem Toaster erwärmt wurden. Ich wies darauf hin und mir wurde mitgeteilt, dass das noch nie jemand verlangt habe. Ich bat um neue Brötchen im Backofen fertig gebacken. Man bot mir noch glutenfreie Cornflakes und meine Reismilch an.

Nach dem Frühstück ging ich an die Rezeption, um anzugeben, dass ich milbendichte Bettwäsche bräuchte. Dort wurde mir mitgeteilt, dass es so etwas dort nicht gäbe. Aber ich könne mich ja an die Klinikleitung wenden. Kurz danach hatten wir unser Begrüßungsgespräch. Dort sprach ich die Klinikleitung gleich an und wies auf die Problematik mit unserer Allergie und der fehlenden Bettwäsche hin. Ich erwähnte auch meinen nächtlichen Asthmaanfall. Mir wurde erklärt, dass die Bettdecken ja gewaschen sind, die Bettwäsche auch und deshalb keine Milben vorhanden sein können. Ich erklärte, dass die Milben in der Matratze seien. Die Klinikleitung meinte sie könne mir keine Alternative bieten. Als ich dann in Tränen ausbrach und meinte, dann müsse ich abreisen, ich kann nicht noch warten bis mein Sohn mit den Atemwegen reagiert (seine Haut war bereits aufgekratzt und sehr trocken und schuppig), bat sie sich Bedenkzeit aus, um eine Lösung zu finden.

Dann hatten wir unser Kurerwartungsgespräch und uns wurden die Kurpläne mit den Behandlungen ausgeteilt. Ich hatte Kneippen, Nordic Walking, Autogenes Training und ein psychologisches Gespräch zugeteilt bekommen. Sobald ich diesen erhalten hatte, sprach ich gleich meinen Kurbegleiter an und erfragte wann denn die Asthmaschulung und Neurodermitisschulung sei? Auch hatte ich keine Inhalationen, Atemtherapie oder ähnliche Behandlungen in Bezug auf Asthma bronchiale verschrieben bekommen. Es wurde sich wieder Bedenkzeit ausgebeten, um eine Lösung zu finden.

Nach dem Mittagessen teilte mir die Klinikleitung mit, dass ich eine neue Matratze haben könne. Diese seien ja noch mit Folie eingepackt und da könne ja nichts dran sein. Es sei auch sehr wichtig für meine Psyche, dass ich sehe, dass die Matratze in Folie eingepackt ist, da ich psychisch ja sehr angegriffen sei. Für meinen Sohn sei jedoch leider keine neue Matztatze mehr vorhanden. Ich teilte ihr mit, dass ich mir von zu Hause meine milbendichten Bezüge schicken lassen werde. Matratzenbezüge müsse ich jedoch neue bestellen, da wir zu Hause andere Maße haben. Diese seien dann per Eilpost am nächsten Tag da und ich müsse die Kur nicht abbrechen. Diese neue Matratze stand dann am frühen Abend in meinem Zimmer. Ich hatte auch neue Bettwäsche und zwei Spannbettlaken aus Gummi hingelegt bekommen. Ich ging zur Nachtschwester, da sonst kein Personal mehr im Haus war, sie sollte mir zeigen, wo die alte Matratze hin solle. Im Lager befanden sich dann doch noch mehrere neue Matratzen, so dass ich mir für meinen Sohn dann auch noch eine neue geben lies. Auf diesen Gummispannbettlaken schwitze mein Sohn jedoch so sehr, dass sich seine Problemstellen an der Haut verschlimmerten.

Am nächsten und übernächsten Tag kamen dann meine milbendichten Bezüge von zu Hause für die Betten an. Die Mehrkosten für die Neuanschaffung der Matratzenbezüge wurden mir nicht erstattet. Auf meine Anregung, in dem Prospekt und auf der Internetseite http://www.asb-therapiezentrum.de/mutter-kind-kurklinik-heidesanatorium.php die Aussage: „Auf Wunsch hausstaubmilbendichte Bezüge für Matratzen, Kopfkissen und Bettdecken“ streichen zu lassen, wurde mir von der Klinikleitung gesagt, das sehe ich zu eng.

Nachmittags bekam ich von der Diätassistentin 3 Packungen glutenfreie Kekse.

Zum Abendbrot ging ich dann in die Küche und bat um eine Scheibe glutenfreies Brot, getoastet, eine Scheibe laktosefreien Käse und eine Scheibe Fleisch. Es wurde mir dann glutenhaltiges Brot an den Tisch gereicht. Daraufhin ging ich wieder in die Küche, meinte ich habe Zöliakie, muss glutenfrei essen, bekomme extra Brot und habe meinen eigenen Toaster nur für glutenfreies Brot mitgebracht. Ich wollte der Küchenfrau dann zeigen welches Brot für mich sei, sie meinte aber, sie wisse Bescheid. Danach bekam ich ein anderes glutenhaltiges Brot gereicht. Dieses wurde in meinem Toaster getoastet. Ich erklärte der Küchendame und dem anwesenden Küchenherrn dann, dass ich diesen Toaster jetzt nie wieder benutzen kann, da sie ja normales Brot dort getoastet hat. Und das ich ZÖLIAKIE habe. Dann hatte sie verstanden. Ich hatte jedoch keinen Hunger mehr und meine Sorge, ob ich dort wirklich glutenfrei ernährt werde wuchs immer mehr. Die Dame entschuldigte sich bei mir und versicherte mir auch, morgen sofort einen neuen Toaster zu kaufen, aber beruhigen konnte mich das nicht. Diesen Vorfall meldete ich am nächsten Tag bei der Diätassistentin und bei der Klinikleitung. Es kam die Bemerkung: Wir sind alle nur Menschen und da können dann auch mal Fehler auftreten. Es kam keine Entschuldigung und auch keine Versicherung, dass das Personal noch mal geschult wird - nichts. Meine Sorge und Unruhe wuchs immer weiter. Ich wies noch einmal darauf hin, dass ich bei einem Diätfehler mehrere Tage krank war.

Am nächsten Tag ging ich mit meinem Sohn (da er Begleitkind war) wegen seiner Neurodermitis zum Dr. in die Praxis im Ort. Er verschrieb uns Kortisoncreme, Allergiesaft und Ölbäder.

Abends beim Abendbrot fragte ich in der Küche nach, ob ich die angebotenen Rohkostsalate vom Buffet essen dürfte. Dies wurde verneint, ich könne lediglich die Tomaten essen, da diese nur mit Kräutern vermischt sind. Ich aß wieder Brot mit einer Scheibe Käse und einer Scheibe Fleisch.

An nächsten oder übernächsten Tag wurde mir gesagt, es gäbe keine Asthma- und Neurodermitisschulungen im Heidesanatorium. Dann wurde mir wieder gesagt, ich solle zum Arzt gehen. Als ich ungefähr am 8. Tag zum Arzt ging und ihn fragte, warum ich auf Grund meines Asthmas nicht zur Atemtherapie darf, meinte dieser zu mir, das habe er mir doch verschrieben, das habe ich doch schon. Als ich das verneinte, sagte er mir dies zu und zur Wirbelsäulengymnastik darf ich auch gehen. Inhalationen bekam ich nicht. Ich erzählte ihm auch von den Problemen bzgl. meiner Diät.

Der Diätassistentin musste ich immer Bescheid geben, welches der drei angebotenen Gerichte ich essen möchte. Dieses wurde dann für meine Gegebenheiten abgewandelt zubereitet. Was mir dann aber von der Küche zubereitet wurde, war aber manchmal schon eine Zumutung. Hier nur wenige Beispiele:
- Es sollte Putengeschnetzeltes geben. Ich hatte dann klein geschnittenes, angebratenes Fleisch mit Salz und Pfeffer gewürzt mit Kartoffeln. Um eine Soße herzustellen wurde Wasser mit Kartoffelstärke angedickt. Das Ergebnis war eine glibberige, klumpige bis stückige farblose Soße. Geschmacklich und optisch nicht ansprechend.
- Es gab Nudeln mit Tomatensoße. Dazu wurde das Nudelwasser angedickt und wenn es viel waren, waren 5 –7 kleinste Streifchen Tomate auf meinem Teller.
- Es gab Blumenkohlcremesuppe. Diese wurde für mich warm gehalten. Als ich zum essen kam, hatte sich oben eine ca. 5 cm dicke Schicht verdickt, wie es normal ist, wenn das Essen abkühlt. Aber dies wurde nicht umgerührt oder noch einmal erwärmt. Ich bekam diese ziemlich lauwarme, angedickte, stückige „Suppe“ auf dem Teller in die Hand gedrückt.
- Für mich wurde auch keine Brühe aus dem Reformhaus gekauft. Dann wurden die Mahlzeiten eben ohne Brühe zubereitet – ohne oder mit sehr wenig Geschmack.

Für die Kurteilnehmer gab es jeden 2. Abend zusätzlich zum normalen Buffett etwas Warmes angeboten. Für mich gab es jeden Abend eine Scheibe Käse und eine Scheibe Fleisch. Als ich einigen Tagen in der Küche nachfragte, ob ich nicht auch mal etwas Warmes bekommen könnte, wurde mir gesagt, dass muss ich bei der Diätassistentin besprechen. Diese sprach ich dann auch am nächsten Tag an. Sie vermittelte mir den Eindruck, dass ich aber doch schon das Fleisch als „Extra“ bekomme. Als ich Ihr sagte, dass ich nicht drei Wochen lang eine Scheibe Käse und eine Scheibe Fleisch essen kann, stieß ich nicht gerade auf Verständnis. Ich bat um Abwechslung bei meinem Bratenaufschnitt. Man könne ja auch mal ein Stück Pute oder ein Stück Rind anbraten. Nicht nur Schweinefleisch. Sie entgegnete: Das sei zu viel Aufwand. Ich konnte aber von der Wurst vom Buffett gar nichts essen! An diesem Abend bekam ich zu meiner Freude Eierkuchen. Ca. eine Stunde später ging es mir sehr schlecht. Ich verbrachte die nächsten 18 Stunden im Bett und im Bad. Am späten Nachmittag des nächsten Tages ging ich in die Küche und bat für abends um ein Diätgericht, eine warme Brühe oder ähnliches. Es wurde mir zugesagt. Abends, als ich dann nach 24 Stunden wieder etwas zu mir nehmen wollte, ist für mich nichts vorbereitet worden. Glutenfreier Zwieback war auch nicht gekauft. Man bot mir glutenfreies Knäckebrot an. Ich beschwerte mich am nächsten Tag beim Küchenchef und bekam für die nächsten zwei Mahlzeiten eine leckere Brühe gekocht. Woraus meine Eierkuchen hergestellt wurden konnte man mir erst 2 Tage später sagen, da die Dame angeblich danach in den Urlaub ging. Sie sollen komplett glutenfrei gewesen sein. Von diesem Tag an hatte ich jeden Tag Bauchschmerzen. Der Durchfall kam und ging immer wieder. Mir war fast permanent übel.

Da das Gespräch mit der Diätassistentin nicht so gut lief, sprach ich noch mal die Klinikleitung an. Ich bin mit meinen Einschränkungen der Ernährung nun schon zum dritten Mal auf Kur und habe solche Probleme noch nie erlebt. Ich möchte doch nur das essen, was alle bekommen, nur eben für mich abgewandelt. Wenn alle Würstchen bekommen, möchte ich auch welche. Das Gleiche bei Milchreis, Suppe und ähnliches. Die Klinikleitung erklärte mir: Damit müssen Sie leben. Sie werden immer eine Sonderrolle spielen. Sicher, zu Hause schon, aber während der Kur möchte ich mich doch erholen. Meine Ernährungsprobleme bei Seite schieben können und einfach nur essen und nicht kontrollieren müssen, ob alles in Ordnung ist.

Daraufhin gab es am nächsten Tag ein Gespräch mit der Klinikleitung, dem Küchenchef, der Diätassistentin und mir. Ich durfte meine Bedenken noch einmal äußern. Leider war das Fazit, dass ich doch mal zu der Psychologin gehen sollte, wegen meines „Kontrollwahns“ bzgl. der Zubereitung der Speisen. Die Erfahrung in diesem Hause lehrte mich aber, immer offene Augen zu haben. Des Weiteren wäre meine Ernährung für das Haus zu teuer. Der Aufwand des Extrakaufens und der Extrazubereitung wären für den Tagessatz den meine Krankenkasse zahlt zu teuer. Sie werden für mich zusätzliche Gelder beantragen. Ich erwarte zu viel, ich sei nicht in einem Restaurant oder in einem Hotel.

Die Kinderbetreuung war klasse. Mein Sohn ging sehr gern hin. Es wurde mit den Kindern gebastelt, sie gingen fast 2 mal täglich raus. Die Erzieherinnen waren immer freundlich und wirkten nie gestresst.

Als ich zum Frühstück in die Küche ging, lagen dort meine 2 frisch aufgebackenen glutenfreien Brötchen offen auf dem Teller. Direkt daneben stand ein großer Korb mit glutenhaltigen Brötchen. Da kam eine Kindergärtnerin, griff in den Korb der normalen Brötchen und ging wieder. Das Resultat waren Krümel auf meinen Brötchen, da diese nicht abgedeckt waren. Dazu muss ich bemerken, dass ein Krümel glutenhaltige Kost mich für mehrere Tage krank macht. Ich bat also freundlich um neue Brötchen und um Abdeckung meiner Brötchen, sobald sie fertig sind. Die Kontermination wurde in dieser Küche einfach nicht beachtet. Vom Küchenchef bekam ich zur Antwort: Wir sind alle nur Menschen und da können dann auch mal Fehler auftreten. Aber hätte ich das nicht gesehen, hätte ich die nächsten Tage wieder richtig flach gelegen.

Es war Zwischenuntersuchung und ich war wieder 3 min beim Arzt im Sprechzimmer. Ich versuchte ihm noch mal meine Probleme bzgl. der Ernährung darzustellen und schilderte ihm den Vorfall von morgens in der Küche (mit den glutenhaltigen Krümeln auf meinen Brötchen). Sein Rat war die Krümel einfach wegzuwischen. An dieser Bemerkung erkenne ich, dass er mit Zöliakie nicht sehr viel Erfahrung hat. Wobei doch dieses Haus die Betreuung in solchen Krankheitsfällen anbietet. Er sagte zu mir, ich müsse entscheiden, ob ich damit klar käme. Einen Termin für die Asthmaschulung bekäme ich von ihm noch. Er müsse erstmal die Zwischenuntersuchungen abschließen. Dabei gab er mir schon die Hand und schon war ich wieder draußen. Im Gespräch mit der Psychologin einen Tag später, wurde mir erst mal übersetzt, dass der Arzt meinte, ich könne nach Hause gehen, wenn ich möchte. Aber das war ja nicht mein Anliegen. Ich wollte eine Asthmaschulung. Ich wollte in dieser Kur Hilfestellungen für meinen Alltag zu Hause mit meinen Erkrankungen.





Zimmer
Da ich gern einmal normale Nudeln mit Tomatensoße essen wollte kaufte ich mir ein Glas Tomatensoße in der Bioecke im ortsansässigen Edeka. Dieses gab ich der Diätassistentin und bekam dies dann auch zu Mittag um 11.30 Uhr, als alle Nudeln mit Tomatensoße auf dem Speiseplan hatten. Ich meldete in der Küche an, dass ich abends gern den Rest essen würde. Als ich nachmittags um 15.30 Uhr in die Küche ging, weil ich meine Reismilch haben wollte, standen meine restlichen Nudeln und das angefangene Glas Tomatensoße immer noch draußen auf der Ablage. Leider kam in den 10 min, die ich dann in der Küche wartete kein Personal, welches ich ansprechen konnte. Ich ging dann wieder. Abends habe ich gefragt, ob die Soße zwischenzeitlich gekühlt wurde. Dies wurde bejaht, sie kam direkt nach dem Mittag in die Kühlung. Das ist eine glatte Lüge.
Lage/Umgebung
Ich bekam dann abends auch öfter etwas Warmes. Leider immer zu Zeitpunkten, an denen es für andere nichts gab, so dass die Kinder an den Tischen um mich herum immer wieder moserten, sie möchten auch so etwas. Es lies sich zeitlich einfach nicht richtig eintakten.


Therapie

In der letzten Woche der Kur hatte ich auch keine Nerven mehr, ständig auf irgendwelche Missstände bzgl. meiner Ernährung hinzuweisen. Ich war einfach müde und mir war eh ständig schlecht. Ich wollte nur noch meine Asthmaschulung und meine Ruhe.
Verpflegung
Vier Tage vor Kurende und gleichzeitig 4 Tage nach der Zwischenuntersuchung war die Abschlussuntersuchung. Der Arzt fragte mich, warum ich nicht zur Asthmaschulung gekommen sei. Ich fragte ihn wann und wo und wer mir Bescheid gesagt haben soll? Angeblich hat er mir den Termin genannt. Ich weiß bis heute nicht wann die Schulung gewesen sein soll, und es hat mir auch keiner Bescheid gesagt. Es war mir müßig, mit ihm zu streiten. Er hatte seinen Standpunkt, ich war fassungslos.


Freizeitmöglichkeiten
Am selben Nachmittag sollte ich noch einmal zu der Klinikleitung kommen. Sie bot mir als Wiedergutmachung des ganzen Ärgers Gutscheine für das Spaßbad im Ort an. Sie wüsste aber nicht, ob diese noch gültig seien. Ich lehnte ab. Im weiteren Gespräch erzählte ich ihr noch von einigen Missständen, welche mir in der Küche aufgefallen sind. Plötzlich warf sie mir vor, ich hätte die Termine mit der Diätberaterin nicht eingehalten. Das ist eine glatte Lüge. Schon die zweite an diesem Tag. Ich sei die einzige unzufriedene Person in diesem Hause. Darum ging es gar nicht, ich wollte ihr erklären, dass mehrere Sachverhalte aus ihrem Hause im Vorfeld zugesagt und später aber nicht eingehalten worden sind. Die drei Wochen Kur die ich im Heidesanatorium verbracht habe, habe ich mehr oder minder krank verbracht. Zweimal lag ich mehr als 15 Stunden flach, weil ich mich nur zwischen dem Bett und dem WC rotiert bin. Ich hatte permanent Bauchschmerzen und mir war übel. So konnte ich nicht an allen Behandlungen teilnehmen. Meine Schulungen bzgl. Asthma und Neurodermitis gab es für mich gar nicht. Dies wies die Klinikleitung ab und meinte, sie weiß das alle anderen Kurteilnehmerinnen zufrieden sind und deswegen lässt sie diese Beschwerden von mir gar nicht an sich heran. Damit war das Gespräch für mich beendet.

Personal und sonstige Leistungen der Kurklinik
Abschließend wäre anzumerken, dass es sicherlich besser gewesen wäre, wenn ich frühzeitiger erkannt hätte, dass es keine Besserung hinsichtlich meiner Ernährung in diesem Hause gibt und ich abreisen sollte. Mein Sohn hat von diesen vielen Problemen zum Glück nicht allzu viel mit bekommen. Da er zufrieden war und ich bis zum Schluss noch Hoffnung hatte, sind wir auch nicht abgereist. Aber wie schon im Vorfeld von mir genannt wurde. Ich habe mir von dieser Kur Hilfestellungen für meinen Alltag mit meinen Erkrankungen erhofft. Beratungen über die Ernährung bei Nahrungsmittelallergien, -unverträglichkeiten und Zöliakie. Beratung und Schulung hinsichtlich des Asthmas und der Neurodermitis. Hier wird mit Leistungen geworben, die vor Ort nicht angeboten bzw. eingehalten werden. Das Heidesanatorium ist eine Kureinrichtung, eine medizinische Einrichtung und letztendlich ein Dienstleistungsunternehmen. Hier muss man aber nehmen was man bekommt, eine individuelle Behandlung ist schwer zu bekommen. Da die Abrechnung nicht direkt mit den Kurteilnehmern, sondern mit der Krankenkasse erfolgt, wird mehr hingenommen als der einzelne privat zu zahlen bereit wäre. Es ist nur sehr schade, dass das Geld der Krankenkasse so zum Fenster rausgeworfen wird. Das war für mich nur ein schlechter Urlaub, aber keine Hilfestellung für den Alltag zu Hause. Durch die ständige Konfrontationen und Auseinandersetzungen bin ich geschwächter nach Hause gekommen, als ich vor der Kur war.
Tipps, Erfahrungen und Empfehlungen
Wenn man allerdings eine Mutter-Kind Kur wählt, weil man mal ausspannen möchte, Zeit für sein Kind haben möchte... Dann ist man dort sicher besser aufgehoben.
Zusammenfassung
Die Kur wurde ärztlich
verordnet
Die Kur war lt. Verfasser erfolgreich Bisherige Anzahl an Kuren des Verfassers Der Verfasser benotete die Kurklinik mit
ja nein öfter als 3 mal 5 mangelhaft
Fazit des Bewerters
Der Bewerter würde die Kurklinik weiterempfehlen: nein
 
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