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Familiäre Mutter-Kind-Einrichtung
Diese Bewertung wurde erstellt von:
Sigrid aus Wachtberg/Deutschland am 10.08.2013
Klinikname:
Haus Tannenhof, Regenesa
Kurort:
Goslar - Hahnenklee
Bundesland:
Niedersachsen
Region:
Harz
Kurdauer:
3 Wochen
Monat/Jahr:
Juli 2013
Kurart:
Mutter/Vater-Kind-Kur
Fachgebiete: Mutter-/Vater-Kind Maßnahmen
Die Kurklinik
Ich schätze das "Ursprungshaus" ist aus den sechziger Jahren, dazu kommt ein neuerer Anbau. Es gibt zwei Treppenhäuser und anfänglich scheint es tatsächlich etwas verwinkelt. Ein normaldenkender Mensch hat sich jedoch innerhalb kürzester Zeit gut orientiert. Es ist funktional gehalten, also kein 5* Hotel. Trotzdem haben wir uns dort sehr wohl gefühlt.
Es gibt vier Etagen. Im Keller befinden sich Küche, Speiseräume, ein großes Gemeinschaftswohnzimmer (mit TV) und Physio-Räumlichkeiten. Von hier aus kommt man auch in den Garten.
Im Erdgeschoss ist der Eingangsbereich, ein Buggy-Raum, eine kleine Teeküche, Ärzte- und Psychologen-Zimmer, das Regenbogenland für die Kinder und wenige Mutter-Kind-Apartments.
Im ersten Stock weitere Mutter-Kind-Apartments, eine kleine Waschküche mit Waschmaschine, Trockner, Bügelbrett- und eisen. Der Wasch-, bzw. Trocknergang kostet Euro 2,-, Waschtabs kann man vor Ort kaufen.
Im zweiten Stock befinden sich ebenfalls Mutter-Kind-Apartments, eine kleine Bibliothek, ein weiteres kleines Wohnzimmer mit TV, einen Bewegungs- und einen Kreativraum. Hier gibt es zwei Teeküchen.
Zimmer
. Bei der Ankunft erscheinen die Zimmer etwas leer und karg, auch der PVC-Boden wirkt nicht heimelich. Waren erst einmal die Koffer ausgepackt und ein paar persönliche Dinge platziert, sah es schon ganz anders aus. Die Kinder sind sehr viel barfuß gelaufen und nach kurzer Zeit fand ich den Boden perfekt! Einen zwei Jahre alten Teppich hätte ich nicht haben wollen, der PVC ist wesentlich hygienischer.
Es gibt ca. 20 Mutter-Kind Zimmer/Apartments. Wir bewohnten zwei Zimmer, Diele und Bad. Teilweise sind die Bäder ohne Fenster/Tageslicht. Dies ist architektonisch auch schlecht machbar. Uns hat es nicht gestört.
Es gibt Telefon auf den Zimmern, jedoch keinen Fernseher. Soweit ich weiß, hat diesen aber auch keiner vermisst.
Lage/Umgebung
Das Haus liegt sehr ruhig am Rand des kleinen Ortes Hahnenklee wunderschön am Waldrand. Bei trockenem Wetter kann man tolle Spaziergänge und Erkundungstouren machen. "Normales" Radfahren ist etwas mühselig durch die Berglage aber zu Fuß geht alles prima.
Der "Ortskern" ist fußläufig 10 Minuten entfernt. Es gibt einen, leider sehr überteuerten kleinen Supermarkt. Dieser ist 7 Tage die Woche geöffnet und man bekommt alles Notwendige.
Mit dem Auto oder dem Bus ist man in 20 - 25 Minuten in Clausthal-Zellerfeld oder Goslar.
Therapie
Als erstes möchte ich bemerken, dass es sich beim Tannenhof um ein wirklich kleines Haus handelt. Wir waren 20 Mütter mit 35 Kindern. Dementsprechend ist die Personalbesetzung gering und nicht vergleichbar mit einem 300-Betten-Haus. Wie wohl jeder weiß, sind die Gelder der Krankenkassen begrenzt. Über die Masse kann man also in diesem Hause nicht viel anbieten. Trotzdem haben mir die Anwendungen völlig ausgereicht. Besser geht natürlich immer. Mein Schwerpunkt lag allerdings auch auf Zeit für mich.
Sportliche Angebote waren Nordik Walking, Yoga in zwei verschiedenen Beanspruchungen, Ahora und Rückenschule.
Zur Entspannung gab es Bäder, Massagen und Physiotherapie.
Es gab Gruppengesprächskreise zur Stärkung des Selbstbewusstseins, zur Erziehungsberatung, zur Bewältigung von Stress und Depressionen und auf Wunsch Ernährungsberatung. Nach Anliegen konnte alles auch in Einzelgesprächen wahrgenommen werden.
Jede Anwendung war freiwillig! Eine Abmeldung wurde niemals übel genommen!
Verpflegung
Das Küchenpersonal bestand aus Engeln! Das Essen war wirklich lecker. Für eine gesundheitsbewusste Ernährung wurde gezielt salzarm gekocht. Die Zutaten waren frisch, die Gerichte abwechslungsreich. Zum Nachwürzen gab es Salz- und Pfefferstreuer auf den Tischen.
Morgens gab es täglich frische Brötchen, Brot und Toast, Wurst, Käse, Marmelade, Honig, Quark, Joghurt. Es gab eine Müsli-Ecke mit verschiedenen Cerealien und sogar Frisch-Korn-Müsli.
Mittags konnte zwischen zwei Gerichten gewählt werden. Es gab täglich ein klitzekleines Salatbuffet und Nachtisch. Abends gab es verschiedene tolle frische Brote, Aufschnitt und Käse und immer ein kleines Extra. Mal war es Rohkost, mal eine Buchstabensuppe, mal Würsten oder Geflügelsalat, etc. Milch, Kakao, Apfelschorle, Eistee, Kaffee und Wasser gab es immer.
Am Wochenende gab es nachmittags Kuchen.
Im großen Speisesaal bekam man fast durchgehend Kaffee, Tee, Wasser und Frischobst.
Wir waren durchweg sehr angetan vom Essen und der Freundlichkeit des Küchenpersonals. Ich weiß von keinem, dass er auswertig Essen gegangen ist.
Wir haben uns teilweise vom Mittagessen abgemeldet, weil wir den ganzen Tag unterwegs waren. Der Kuchen wurde uns aufbewahrt. Für Lunchpakete gab es Brötchentüten.

Freizeitmöglichkeiten
Direkt am Haus ist ein wunderschöner Wald mit vielen Rundwegen.
Fußläufig gibt es Wassertretbecken, im Kurpark (ca. 10 Minuten zu Fuß) einen tollen Spielplatz. Mit Kinderwagen braucht man ca. 30 Minuten zu einem Waldseebad. Für größere Kinder wirklich toll, leider gibt es kein Kleinkinderbecken, zudem war das Wasser doch kalt und die Liegewiesen auf abfälligem Gelände. Hier konnte man Tretboot und Schlauchboot fahren.
Im Ort gibt es die Seilbahn mit Sommerrodelbahn und die Stabkirche mit Konzertangeboten.
Goslar und Clausthal-Zellerfeld sind mit vielen Freizeitangeboten schnell zu erreichen (Bus oder Auto ca. 25 Minuten).
Im 7 km entfernten Lauthental (ca. 10 Minuten mit dem Auto) gibt es ein sehr schönes Freibad. Schwimmer-, Nichtschwimmer- und Kleinkinderbecken, eine kleine Wasserrutsche, Spielplatz und Trampolin und toller Liegewiese.
Im Haus gab es Kreativangebote (Seidenmalerei, Serviettentechnik, etc.), Zumba und Kinoabend.
Eigene Wünsche und Vorschläge waren immer willkommen.
Personal und sonstige Leistungen der Kurklinik
Personal:
das gesamte Personal war sehr freundlich und bemüht. Bei der Ankunft wurden wir herzlichst empfangen und dieser Eindruck blieb über die kompletten drei Wochen. Jeder Wunsch und jede Anregung von uns wurde offen entgegen genommen und wenn möglich, umgesetzt. Das Motto der Hausleitung ist: alles kann, nichts muss! Und genau das hat uns allen sehr gut getan. Wir wurden ermutigt unsere Wünsche und Vorstellungen zu äußern und somit auch Eigenverantwortung für unsere Zufriedenheit und den Kurerfolg zu übernehmen. Die Krankenschwestern waren rund um die Uhr erreichbar und jederzeit gerne hilfsbereit.
Die Reinigungsfrauen kamen zweimal die Woche und waren die Perlen des Hauses!!!


Kinderbetreuung:
Wir waren in den Sommerferien dort, die Kinder waren im Alter von knapp 2 bis 11 Jahre kunterbunt gemischt. Die Betreuung wurde in 3 Altersgruppen aufgeteilt. Die beiden ältesten Gruppen (Vorschul- und Schulkinder) waren sehr unproblematisch. Werktags wurden sie von 8.30 bis 12.00 und 13.00 bis 16.00 Uhr betreut. Mein Sohn war hellauf begeistert, es wurde auch viel draußen unternommen und wir haben uns meistens nur kurz zum Mittagessen gesehen. Ich war tagsüber mehrmals in Goslar oder Clausthal-Zellerfeld und musste lediglich meine Mobilfunknummer im Haus hinterlassen. Das Klima unter uns Frauen war allerdings auch so gut, dass sich jede Mutter um jedes Kind mitgekümmert hat. So konnte man nach Absprache auch ohne weiteres mal über Mittag wegbleiben.
Bei den ganz Kleinen ergaben sich die Probleme lediglich daraus, dass die Kinder Trennungsschwierigkeiten hatten. Es wurde sich jedoch bemüht die Kinder durch immer wiederkehrende kurzzeitige Aufenthalte ans Regenbogenland zu gewöhnen. Und bei jedem Kind war es erfolgreich!

Ärztliche Versorgung:
Der seit ca. einem Monat beschäftige Arzt im Tannenhof ist freundlich. Leider ist sein Fachgebiet nicht die Allgemein- oder Innere-Medizin. Grundsätzlich wird viel mit Globuli, also homöopathischen Kügelchen behandelt. Für die alltäglichen Wehwehchen sicherlich ein guter Ansatz. Meine persönliche Ansicht ist, dass bei ernsteren Krankheiten oder Verletzungen einfach die Erfahrung eines Allgemeinmediziners oder Unfallarztes fehlen. Deshalb ist in diesen Fällen hier eher die Eigenverantwortung jeder Mutter gefragt. Das ist zwar nur eine suboptimale Lösung, trotzdem sieht die Situation ja Zuhause genauso aus. Da hat man auch keinen Arzt neben dem Schlafzimmer.
Die Krankenschwestern sind rund um die Uhr erreichbar.
Um es vielleicht irgendwie zusammen zu fassen: die gute Hausapotheke samt Schwester ist vorhanden. Bei allem anderen sollte man sich einen Facharzt in der Nähe suchen.
Die Leitung der Einrichtung war aber auch für diesen Kritikpunkt sehr offen.
Tipps, Erfahrungen und Empfehlungen
Unsere Gruppe war extrem unkompliziert und schon in den ersten Tagen war untereinander eine tolle Atmosphäre. Das zugegebenermaßen absolute Traumwetter in den drei Wochen gab seiniges dazu.
Der Eindruck eines geheimen Frauenhauses bzw. Gefängnisses kam keinem bei uns. Es war kein Vater/Freund-Besuch in den Gemeinschaftsräumen oder zur Übernachtung im Haus erlaubt, was auch seine Gründe hatte.
Wir hatten eher den Eindruck einer riesigen tollen Frauen-WG. Die Kinder haben sich völlig frei und ungezwungen im Haus und auf dem gesamten Gelände bewegt. Jede Mutter hatte auch immer ein Auge auf die anderen Kinder. Die Kinder haben sich nachmittags toll miteinander beschäftigt, es gab eigentlich kaum Gruppierungen nach dem Alter. Freizeitgestaltungen wurden fast ausschließlich in der Gruppe unternommen.
Auch Abmeldungen der Anwendungen und des Kinderlandes um ganztägige Ausflüge zu unternehmen waren völlig problemlos!
Alle Angestellten waren immer respektvoll, herzlich und offen für alles den Müttern und Kindern gegenüber.
Die Physiotherapeutin hat wahre Wunder vollbracht mit ihren Händen. Die Betreuerinnen im Kinderland sind sehr liebevoll mit allen Kindern umgegangen.

Fazit:
Mir sind drei Wochen lang sämtliche Alltagsbelastungen abgenommen worden. Außer um unsere Wäsche, musste ich mich um nichts kümmern.
Ich konnte völlig abschalten, entspannen und auch die Zeit mit meinem Sohn sehr genießen.
Ich habe wundervolle Menschen kennen gelernt und lange nicht mehr so viel gelacht. Die gemeinsamen Abende waren einfach toll!
Zusammenfassung
Die Kur wurde ärztlich
verordnet
Die Kur war lt. Verfasser erfolgreich Bisherige Anzahl an Kuren des Verfassers Der Verfasser benotete die Kurklinik mit
ja ja 1 mal 2 gut
Fazit des Bewerters
Der Bewerter würde die Kurklinik weiterempfehlen: ja
 
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